Department Kunstwissenschaften
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Winterkolleg "Echt/Falsch" des Departments Kunstwissenschaften vom 8. bis 14. Februar 2009

echtfalschDie Vorstellung von künstlerischer Authentizität bzw. von der Originalität des Kunstwerks prägt bis heute die Rezeption von Bildender Kunst, Musik und Theater. Auratisch aufgeladene Konzepte wie das der einmaligen Aufführung eines Musik- oder Theaterstückes bzw. der musealen Präsentation von originalen Gemälden stehen dabei der beliebigen Reproduzierbarkeit und Wiederholbarkeit von Kunst, Musik und Theater gegenüber. Trotz der besonders in der Postmoderne praktizierten Brechung des modernistischen Authentizitätsgebots durch die Integration von Zitaten und die ironische Infragestellung normativer Betrachtungsweisen bestimmen moralisch aufgeladene Kriterien wie echt/falsch, wahr/unwahr, richtig/falsch, authentisch/unauthentisch bis heute sowohl die künstlerische Produktion als auch die Sichtweise auf Kunst in starkem Maße. Gegenwärtig scheint darüber hinaus im Sinne einer neuen Ernsthaftigkeit – „irony is over“ – eine neuerliche Annäherung an die Frage, was Authentizität in den Künsten überhaupt noch heißen kann, stattzufinden.

Die Untersuchung historischer und zeitgenössischer Konzepte, die bestehende Vorstellungen von Echtheit, Authentizität, Originalität und letztlich Wahrheit auf unterschiedliche Weise in Frage stellen, wie die Stilkopie (in der Musik), die Replik (in der Kunst) oder das Re-Enactment (in Theater, in der Performance und in den aktuellen Medien) ist Gegenstand des Winterkollegs.
In drei interdisziplinären Seminaren mit hohem Praxisanteil sowie Abendvorträgen wird der Frage nach „Echt/Falsch“ und deren aktueller Relevanz nachgegangen.
In einer Abschlussveranstaltung werden die Ergebnisse der einzelnen Seminare vorgestellt.

Eröffnungsvortrag und Empfang, So, 8. Februar, 18 Uhr, LMU Hauptgebäude E110, Senatssaal
Prof. Dr. Helmut Draxler, Merz Akademie Stuttgart: Das Original als Krise
Einführung: Prof. Dr. Hubertus Kohle, Kunstgeschichte

Blockseminare, Mo-Fr 9-12 und 14-16h

Seminar 1, LMU Hauptgebäude, Raum B 206
Einbrüche im Musiktheater des 20. Jahrhunderts
Dr. Bernd Edelmann, Musikwissenschaft, Dr. Julia Stenzel, Theaterwissenschaft

Seminar 2, Leopoldstraße 13, 5. Stock, Raum 1501
Play it again! Fake, Remake und Re-Enactments in zeitgenössischer Kunst, Performance Art und aktuellen Medien
PD Dr. Andreas Englhart, Theaterwissenschaft, Dr. des. Daniela Stöppel, Kunstgeschichte

Seminar 3, Georgenstraße 11, Raum 009
Szenische Interpretation von Musik
Dr. Josef Fenninger, Musikpädagogik, Matthias Spaniel M.A., Theaterwissenschaft

Abendvorträge

Montag, 9. Februar, 18 Uhr, IBZ, Amalienstraße 38
PD Dr. Andreas Englhart, Theaterwissenschaft München: Re-Enactment, Ritual und Performativität. Überlegungen zu iterativen Strukturen im Theater und in den anderen Medien

Dienstag, 10. Februar, 18 Uhr, IBZ, Amalienstraße 38
Dr. Nicole Haitzinger, Universität Salzburg: Re-Enacting Anna Pavlova & Grete Wiesenthal. Zu Erinnerungskultur(en) und künstlerischen "Selbst"-Inszenierungen

Donnerstag, 12. Februar, 18 Uhr, IBZ, Amalienstraße 38
Marco Hertenstein, Hochschule für Musik und Theater München/Institut für Musikpädagogik der LMU: Wirkung der Musik im Film- und Fernsehgeschäft

Freitag, 13. Februar, 18 Uhr, IBZ, Amalienstraße 38
Dr. Viola Vahrson, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig: Die Originalität der Wiederholung. Differenzbehauptungen im Werk von Sturtevant und Sherrie Levine

Abschlussveranstaltung, Sa, 14. Februar, 15 Uhr, Studiobühne Theaterwissenschaft, Ludwigstraße 25, E012
Showing der praktischen Arbeiten aus den Seminaren und Schlussdiskussion

Zeitplan zum Herunterladen

Zielgruppe
Alle Studierenden der Institute des Departments Kunstwissenschaften

Anmeldung
per Email bis 30.09.2008 (Kunstpädagogik bis 12.12.2008): department.kunstwissenschaften@lrz.uni-muenchen.de

Schein
Erwerb von PS/Ü-Scheinen der kunstwissenschaftlichen Fächer in allen Seminaren möglich in Absprache mit den Fachdozenten.

Koordination
Dr. des. Daniela Stöppel, Institut für Kunstgeschichte