Das Thema: Pathos und Atmosphäre
Winterkolleg des Departments Kunstwissenschaften, 10.-16. Februar 2008
Das pathetische Kunstwerk als Sinneserreger wird abgelöst vom künstlerischen Rauschen, von der ›kunstsinnigen‹ und ›kunstsinnlichen‹ Atmosphäre. Der pathosgeschwängerte Kunst-Genuss basiert auf dem zentralen Geheimnis der Kunst und operiert mit pathetischen ›Triggern‹, während die Atmosphären-Kunst vorgibt, reine Oberfläche im Hintergrund zu sein und den Einzelreiz bis zur reizlosen Flächenerregung zu vervielfachen.
Gefragt ist nach der Rolle der Kunst als Sinn- und Sinnesstiftung einer Gesellschaft und danach, wie sich die Ideen von Pathos und Atmosphäre an bestimmte Vorstellungen von Hochkultur und Unterhaltung, Avantgarde und Mainstream anbinden lassen. Interessant sind besonders Momente der Aufweichung und gegenseitiger Befruchtung von ›hoher Kunst‹ und Alltagskultur im Querschnitt durch pathetische und atmosphärische Konzepte.
Die Seminare bieten eine Auswahl an interdisziplinären ›Tiefbohrungen‹ zu diesem Diskursfeld und veranschaulichen an konkreten historischen Situationen oder Stil-Ausprägungen die Brüche, Überkreuzungen und Querverbindungen im Spannungsfeld zwischen ›Pathos‹ und ›Atmosphäre‹.