Department Kunstwissenschaften
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STEFAN FREY: Zwischen E und U - das Musiktheater und sein Publikum

"Fremdheit, Migration, Musiktheater" - unter diesem Motto steht ein Symposium, das am 27. Juli 2018 in Bad Ischl im Rahmen des dortigen Lehár-Festivals stattfindet. Anlass ist die Erstaufführung der Operette Die Blume von Hawaii von Paul Abraham, eines lange verfemten jüdischen Komponisten, dessen Werk gerade eine Renaissance erlebt. Kann man ernste Themen - wie die im Motto genannten - in einem Unterhaltungsgenre wie der Operette überhaupt behandeln? Lässt sich das Publikum darauf ein? Und wie reagiert auf der anderen Seite ein auf ernste Themen eingestelltes Publikum wie das der Münchner Musiktheaterbiennale (2.-12. Juni) auf Unterhaltungselemente?

Diese und ähnliche Fragen rund um das Musiktheater und sein Publikum stehen im Focus dieses Seminars. In Zusammenarbeit mit diversen Münchner Theatern und Festivals sowie dem Lehár-Festival sollen grundlegende Probleme der Rezeption von Theater reflektiert werden. Grundlage dafür ist die praktische empirische Arbeit, die vor allem den Zuschauern eine Stimme geben soll. In Arbeitsgruppen werden dann unterschiedliche Methoden ausprobiert und im Kontext von Aufführungs- und Publikumsforschung realisiert.

Das Seminar macht außerdem mit den wichtigsten Aspekten von Rezeption und Wirkung des Theaters sowohl theoriegeschichtlich als auch empirisch vertraut. Publikumssoziologische Fragen kommen ebenso zur Sprache wie Kognitionstheorien. So sollen die verschiedenen Wirkungsmöglichkeiten des Theaters identifiziert und auf Fallbeispiele aus der Praxis angewendet werden, um das noch immer wenig erforschte Verhältnis des Theaters zu seinem Publikum zu ergründen.

Geplant ist eine Exkursion in die k.u.k. Operettenmetropole Bad Ischl mit Besuch einer Vorstellung der Blume von Hawaii und des Symposiums am 26./27. Juli 2018.