Department Kunstwissenschaften
print

Links und Funktionen
Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

BERND EDELMANN: Richard Strauss und die Musikgeschichte

Anstoß für das Thema gab die Veröffentlichung von Strauss’ „Späten Aufzeichnungen“. Darin sieht sich Strauss stereotyp als „Letzten“ in einer 2500-jährigen Kulturgeschichte. Dabei schlug er einen kühnen Bogen von den griechischen Tragikern über Richard Wagner als den „letzten Tragiker“ zu seinen eigenen mythologischen Opern Elektra, Ariadne, Danae und Daphne. Wir werden uns fragen müssen, was davon zu halten ist.

Musikalisch sah er sich als letzten Repräsentanten von 200 Jahren deutscher Musikgeschichte. Die Meisterwerke von Bach über Mozart und Beethoven bis Wagner verstand er als unüberbietbar. Einerseits verglich er z. B. die Mozartsche Melodie mit den Platonischen Ideen, andererseits eignete er sich Elemente daraus an, die er „Tonsymbole“ nannte. Dass die Strauss’sche Musik so als ästhetischer Diskurs über die Jahrhunderte hinweg gedeutet werden kann, ist bisher – abgesehen von Wagner – wenig beachtet worden. Dabei hat er sowohl ältere Werke bearbeitet und seinen ästhetischen Vorstellungen angepasst (z. B. Mozarts Idomeneo) wie einzelne „Tonsymbole“ in seine eigenen Werke eingearbeitet, oder auch ausdrücklich Älteres zitiert, z. B. in der Schweigsamen Frau.

Mit einer Exkursion nach Garmisch-Patenkirchen zum Richard-Strauss-Institut.