DOMINIK FRANK: Reenactement +

Im Rahmen des Seminars „Reenactment+“ werden sowohl Klassiker der Performancekunst (Marina Abramovic, Hermann Nitsch, Valie Export,…) als auch unbekanntere Werke reenacted und damit selbstverständlich neu kontextualisiert und interpretiert. Nachdem der erste Abend sich mit dem Phänomen der Body-Art beschäftigt hat, wird sich der zweite Abend im Februar dem Verhältnis von „look“ und „gaze“ und der Macht der Blicke im künstlerischen Kontext widmen. In einem dritten Schritt werden Künstler_innen gebeten, aufbauend auf den gezeigten Arbeiten, neue Werke zu schaffen, welche am Abschlußabend der Reihe im Mai 2016 präsentiert werden.
Neben der künstlerischen Komponente soll eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Grenzen und Möglichkeiten der Dokumentation von Performances stattfinden, welche während der Veranstaltungen im Rahmen von Vorträgen und Diskussionsrunden sowie im Sommersemester 2016 im Rahmen des Seminars „Practice as Research: Schreiben über Performance“ stattfinden wird. Im Rahmen des Seminars erarbeiten die Studierenden auch Beiträge für die wissenschaftliche Abschlusspublikation, welche im Herbst 2016 erscheinen soll. Im Fokus steht dabei u.a. die zunehmend virulent gewordene Frage, inwieweit die Dokumentation von Performance diese beeinflusst und verfälscht.
Die künstlerische und wissenschaftliche Gesamtleitung des Projektes liegt in den Händen von Franz Hefele (Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München / Freie Universät Berlin) und Dominik Frank (Institut für Theaterwissenschaft der LMU München).