Department Kunstwissenschaften
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SYMPOSIUM: Theater | Tanz | Gegenwarten

Symposium des Forschungszentrums Sound and Movement

27.10.2012 – 28.10.2012

 

  • Zeit: 27.10.-28.10.2012, jeweils 11-17 Uhr
  • Ort: Ampere / Muffatwerk


Das Entstehen von innovativer Darstellender Kunst wirft in der öffentlichen Rezeption wie in der wissenschaftlichen Reflexion immer zwei Fragen auf: An welche Traditionen knüpft die Kunst an und mit welchen bricht sie, aus welchen Ausdrucksrepertoiren der Vergangenheit schöpft sie, um zwar nicht immer radikal anders, aber dennoch in njedem Fall zeitgemäß modern zu sein? Und worin lässt sich das Neue entdecken, das Traditionelles verwandelt, rekonfiguriert und dadurch Bekanntes in neuer Gestalt als anregend auch für die Gegenwart transportiert? Das quasi-biologische Bild vom Säen und Ernten (im Motto des diesjährigen Dance-Festivals) benennt ja gleichermaßen Entwicklung und Standardisierung als Kon-stanten künstlerischen Schaffens.

Der Komplexionsgrad des Gegenwartstheaters, die künstlerische Vernetzung der Theaterformen und Präsentationsweisen von Sprech- und Musiktheater, von Perfor-mance und Tanz fordert zugleich die Antwort auf eine dritte Frage: Wie positioniert sich zeitgenössischer Tanz im aktuellen Gegenwartstheater? Zu überdenken ist die Rolle der Tanzkunst im Gefüge der Darstellenden Künste, denen sie über Jahrzehnte als ästhetische Avantgarde galt und vielleicht heute noch gilt, gerade wegen der gegenwärtigen Besinnung auf maßgebliche Traditionen der Vergangenheit. Auf dem Prüfstand steht freilich gleichermaßen die Gegenwart, die in der postmodernen Ge-sellschaft keine einheitliche Kategorie mehr zu sein scheint, sondern sich eher in einem gesellschaftlichen Konzept unterschiedlicher Gegenwarten angemessen be-schreiben lässt.

Diesen Fragen gehen die MitarbeiterInnen des Interdisziplinären Forschungszentrums für Gegenwartstheater und neue Medien „Sound and Movement“ (SaM) und einige GastwissenschaftlerInnen in Vorträgen und zwei Ge-sprächsrunden nach. Im Zentrum der wissenschaftlichen Reflexion stehen Produktionen des Festivals.

Die Themenschwerpunkte:

  • Selbstreferenz und Fremdreferenz in gegenwärtigen Tanzproduktionen (von Wim Vandekeybus, Nicole Beutler, Toni Rizzi und Richard Siegal)
  • Faszination über 60 Jahre: John Cages 16 Dances
  • Der posthumane Körper (am Beispiel Body Remix von Marie Chouinard)
  • Monster, Monströses und die Tradition des Grand Guignolesken (am Beispiel We saw monsters von Erna Ómarsdóttir)
  • Die visionäre Kunst des Jan Fabre
  • Künstlerische Forschung, wissenschaftliche Reflexion und Kanonbildung
  • Kunstproduktion im  Zeichen verschiedener gesellschaftlicher Gegenwarten
  • Interview mit Richard Siegal zu seiner neuen Produktion Black Swan Round Table zu „Säen und Ernten“ / Tanz und Gegenwartstheater / Kunst und Tanzforschung


Vorträge und Gesprächsrunden werden auch für den Dialog mit Publikum geöffnet.

Freier Eintritt.