Department Kunstwissenschaften
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Transformationen – Entgrenzung in den Künsten

Symposium für Nachwuchswissenschaftler der Fächer Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Musikwissenschaften, Kunst- und Musikpädagogik

22.10.2010 – 23.10.2010

Das Ausloten von Grenzen, deren Überschreitung und Neudefinition sind Phänomene, die Künstler wie Kunstwissenschaftler immer wieder beschäftigen. Dies lässt sich zum einen darauf zurückführen, dass die Künste einer eigenen Dynamik unterliegen, die immer mit Veränderungsprozessen einhergeht. Ebenso müssen auch die Kunstwissenschaften ihre Methoden immer wieder neu überprüfen und danach fragen, auf welchen Ebenen Transformationen in den Künsten stattfinden, welche Motivationen ihnen zugrunde liegen und auf welchen historischen, geografischen und gesellschaftlichen Bedingungen sie beruhen.

Eine Schlüsselfunktion innerhalb dieses Diskurses kommt der Transformation von Gedächtnis und Erinnerung in den Künsten zu. Einerseits dient Kunst der Bewahrung von Gedächtnis und der Herstellung von Identität, andererseits werden Erinnerungen durch Selektionsprozesse begrenzt, neu bewertet und modifiziert. Jene Selektionsprozesse spiegeln sich sowohl im Inhalt als auch in der Struktur von Geschichte und Geschichten wider, die ihrerseits wiederum an die Wirklichkeitserfahrung des Menschen gebunden sind. Vor diesem Hintergrund werden Erzählstrategien in den Künsten immer wieder umgeformt und Grenzen traditioneller Erzählweisen gesprengt.

Neben Erzählstrategien und -strukturen stehen zunehmend Grenzen von Begrifflichkeiten zur Disposition. Ebenso wie der Schriftbegriff erfuhr der Bildbegriff in den letzten Jahren eine umfassende Relektüre. Durch Globalisierung und Medialisierung veränderten sich die Bewertungskriterien von Kunst, und im Zuge dessen rückten sowohl Gebrauchsweisen als auch Funktionen des Bildes vermehrt in den Blick der Kunstwissenschaften. In diesem Zusammenhang stehen Tendenzen, überkommene Grenzen zugunsten einer Neubewertung künstlerischer Produktionsweisen aufzubrechen und globale Austauschphänomene zu erforschen.

Da künstlerische Interessen an neuen Ausdrucksformen und Problemlösungen zunehmend die Grenzen der jeweils eigenen Gattung überschreiten, sind auch die Kunstwissenschaften gefordert, diesen Transformationen durch interdisziplinäre Grenzgänge Rechnung zu tragen. Neben den Wechselwirkungen zwischen Bildender Kunst, Musik, Theater und Film gewinnt hier der Austausch mit den Sozial- und Naturwissenschaften zunehmend an Bedeutung

Im Zentrum des zweitägigen Symposiums stehen folgende Fragen:

  • Wie manifestieren sich Gedächtnis und Erinnerung in den Künsten, welche Funktionen übernehmen sie und welche Rolle spielen Selektionsprozesse?
  • Welche Rolle spielt das Erzählen in den Künsten und welchen Veränderungen unterliegen Erzählstrukturen und -strategien?
  • Inwiefern eröffnen sich den Kunstwissenschaften durch die Neubewertung der Künste und die Erforschung globaler Austauschphänomene neue Horizonte?
  • Wie äußert sich der Wandel von Schrift und Bild (-begriff) in den Künsten und Kunstwissenschaften und welche neuen Möglichkeiten der Forschung ergeben sich aus den Wechselbeziehungen zwischen den Künsten und anderen Wissenschaftszweigen, wie z. B. den Sozial- und Naturwissenschaften?

Das Symposium dient dem wissenschaftlichen Austausch von Doktoranden und Postdoktoranden der Fächer Kunstgeschichte, Theater-, Film-, und Musikwissenschaften, Kunst- und Musikpädagogik.

Veranstaltungsort: Giesinger Bahnhof, Giesinger Bahnhofplatz 1, 81539 München

Die Veranstaltung ist in sechs Sektionen unterteilt: Die Sektionen 1,4 und 6, sowie die Einführung, die Abendvortraäge und der abschließende Umtrunk findet in der Gepäckhalle statt; die Sektionen 2, 3 und 5 im Kurt-Mahler- Saal (siehe obigen Download "Termine, Referenten, Themen").

Organisation
Doktorand/inn/en des Departments Kunstwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München

Kontakt
Dr. Miriam Drewes
Ludwig-Maximilians-Universität München
Department Kunstwissenschaften
Zentnerstraße 31

Tel: +49-89-2180-6786
Fax: +49-89-2180-5316
E-Mail
www.proart.marc.lmu.de