Schatz, Gedächtnis, Wunder. Die Objekte der Kirchen im Mittelalter
Autoren/Herausgeber: |
Philippe Cordez |
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Publikationsart: | Publikationen Kunstwissenschaften 2015 |
Wie sind die Objekte der mittelalterlichen ‚Kirchenschätze‘ wahrgenommen und in der Praxis eingesetzt worden, bevor sie zu historischen und musealen Objekten wurden? Inwiefern wurden die heutigen Konzeptionen von Geschichte und Museum durch das kirchliche Erbe des Mittelalters bestimmt? Die kulturgeschichtliche Untersuchung stellt neue Fragen an das Mittelalter und an den Umgang mit seinem Erbe.
Kirchliche Objekte sind nicht immer Kunstgewerbe oder sakrale Kunst
gewesen: Diese Begriffe wurden erst im 19. und 20. Jahrhundert ausgebildet. Materialisierten solche Objekte im Mittelalter eine christliche Weltanschauung, so sind sie mittlerweile Objekte der Geschichte und des Museums geworden. Reich bebildert veranschaulicht der Band, wie der mittelalterliche Umgang mit Gold, Reliquien oder Exvotos in den Kirchen spätere Formen des Umgangs mit Objekten geprägt hat.
Philippe Cordez bietet eine Geschichte des Schatzbegriffes in der lateinischen Kirche des Mittelalters, erläutert die Gedächtnisdimension der Kirchenobjekte sowie ihre Fähigkeit, Erstaunen hervorzurufen - und lädt so zu einer Archäologie der aktuellen musealen Praktiken ein.
Das Werk ist 2013 mit dem Nachwuchspreis des Mediävistenverbandes e.V.
ausgezeichnet worden.
Erschienen 2015 im Verlag Schnell & Steiner
ISBN: 978-3-7954-2804-4
256 S.