Department Kunstwissenschaften
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GESPRÄCH: Kritik des Theaters

Ein Gespräch mit Bernd Stegemann, HfS Ernst Busch. Moderation und Einführung: Andreas Englhart, LMU München

25.06.2014 um 16:00 Uhr

  • Zeit: Mittwoch, 25. Juni 2014, 16 Uhr
  • Ort: Akademietheater Ost
            Prinzregentenplatz 12
            81675 München

Im deutschen Theater der Gegenwart herrschen ironische Resignation, Nabelschau und postmoderne Indifferenz. Diese Selbstbeschränkung einer einst dialektischen Kunstform hält Bernd Stegemann nicht nur für ästhetisch bedauerlich, sondern auch für politisch bedenklich. Ist das so naive wie sentimentale Ausstellen egoistischer Subjektivität auf der Bühne wirklich alternativlos? Ging da nicht mal mehr? Und geht das nicht vielleicht noch immer?

Bernd Stegemanns Buch „Kritik des Theaters" ist nicht nur eine grundsätzliche Kritik an der verbreiteten Beschränkung auf postdramatische Spielarten, es ist ein Plädoyer für die Wiederbelebung der Kritikfähigkeit des Theaters. Das Theater kann das Unsichtbare sichtbar machen. Es hat die sinnliche und intellektuelle Kraft, realistisch zu sein, nicht, indem es die Welt verdoppelt, sondern die Realität zwingt, sich zu zeigen. Es spielt mit den Dingen hinter dem Schein und bringt die Totalität der Erscheinungen momentweise zur Enthüllung.

Prof. Dr. Bernd Stegemann studierte Schauspieltheater-Regie an der Hamburger Theaterakademie sowie Philosophie und Germanistik an der FU Berlin und der Universität Hamburg. Nach Stationen als Dramaturg am TAT in Frankfurt, dem Deutschen Theater Berlin und der Schaubühne am Lehniner Platz ist er seit 2005 Professor für Dramaturgie und Theatergeschichte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Er begründete die Reihe „Lektionen“ im Verlag Theater der Zeit und veröffentlichte zahlreiche Texte zu Dramaturgie, Regie und Schauspieltheorie.

PD Dr. Andreas Englhart ist Dozent am Institut für Theaterwissenschaft und Spezialist für zeitgenössische Theaterformen. Er wird eine kurze Einführung in Bernd Stegemanns Positionen geben und das Gespräch moderieren.

Zu dieser Diskussion sind Studierende und Dozenten aller Studiengänge herzlich eingeladen!