VORTRAG: Körper in Eisen. Die Rüstung und ihre Potentiale für die Bildkünste um 1900
Vortrag von Judith Rauser M.A., Universität Hamburg, im Rahmen der Vortragreihe der internationalen Nachwuchsforschergruppe "Vormoderne Objekte. Eine Archäologie der Erfahrung"
12.06.2014 um 18:15 Uhr
- Zeit: Donnerstag, 12. Juni 2014, 18-20 Uhr c.t.
- Ort: Institut für Kunstgeschichte LMU
Zentnerstraße 31/Raum 007
80798 München
Über den Vortrag
Das vermehrte Auftreten der Rüstung in den Bildkünsten des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts resultiert keineswegs bloß aus anachronistischer Vergangenheitsbegeisterung. Vielmehr wurde die ihrer ursprünglichen Funktion entbundene Realie produktiv für die Repräsentation aktueller Sinnzusammenhänge. Thematisiert werden daher die Wechselwirkungen zwischen der Rüstung als einzigartiger vestimentärer Ausstattung des Körpers und ihrer Darstellung: Die anthropomorphe, skulpturale Form der Rüstung, ihr „ewiges“ und zugleich modernes Material, die visuellen und taktilen Qualitäten ihrer Oberfläche sind Charakteristika des Objekts und lassen sich zugleich als visuelle Topoi verstehen, über die der männliche Rüstungsträger und sein Körper anschlussfähig für die Herausforderungen und Versprechen der Moderne gemacht wurden.
Weitere Termine im Rahmen der Vortragreihe im Sommersemester 2014.
Der Vortrag ist öffentlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.