VORTRAG: Probieren, Hantieren, Messen. Aufklärerische Naturerfahrung im Kasten
Vortrag von Dr. Gunhild Berg, Universität Innsbruck, im Rahmen der Vortragreihe der internationalen Nachwuchsforschergruppe "Vormoderne Objekte. Eine Archäologie der Erfahrung"
08.05.2014 um 18:15 Uhr
- Zeit: Donnerstag, 8. Mai 2014, 18-20 Uhr c.t.
- Ort: Institut für Kunstgeschichte LMU
Zentnerstraße 31/Raum 007
80798 München
Über den Vortrag
Seit der sog. wissenschaftlichen Revolution des 17. Jahrhunderts sollen tradierte Erkenntnisse und naturhistorische Glaubenssätze auf den Prüfstand der eigenen Erfahrung gestellt werden. Doch wie soll man an die Natur Hand anlegen? Wie wird sie erfahrbar und vermessbar? Erst im 19. Jahrhundert führen die Universitäten Laborpraktika ein, die Experimentiertechniken vermitteln. Im 18. Jahrhundert hingegen überwiegt die eher passive Ausbildung durch die Rezeption von Experimentbeschreibungen und -vorführungen. Lediglich Experimentiermittel, die vor allem in Kästen vertrieben werden, initiieren experimentelle Praktiken handgreiflich. Denn Experimentierkästen, so werde ich zeigen, wurden nicht erst im 19. Jahrhundert hergestellt und verbreitet, sondern kursierten bereits im 18. Jahrhundert. Im Vortrag stelle ich daher einige Experimentiersets und -kästen, Probier- und Demonstrierkabinette aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert vor.
Weitere Termine im Rahmen der Vortragreihe im Sommersemester 2014.
Der Vortrag ist öffentlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.