Department Kunstwissenschaften
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VORTRAG: Kulturelle Identitäten im späten Mittelalter: Zur Handschrift Turin, BNU J.II.9

Gastvortrag Prof. Dr. Karl Kügle, Universität Utrecht

17.12.2012 um 18:00 Uhr

  • Zeit: Montag, 17. Dezember 2012, 18 Uhr c.t.
  • Ort: Universitätshauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum B 206


Die Herkunft der spätmittelalterlichen Handschrift Turin, Biblioteca Nazionale Universitaria J.II.9 ist nicht unumstritten. Zwar kann kein Zweifel bestehen, dass das Repertoire des Codex mit der Lusignan-Monarchie auf Zypern im frühen 15. Jahrhundert in Verbindung steht, welcher Art genau jedoch diese Verbindung ist und wie sich diese wiederum zur Entstehung der Handschrift verhält, steht auf einem anderen Blatt. Neue Erkenntnisse zur Herkunft des bisher nicht identifizierten Wappens auf Folio 1r führen zu der Frage, welche Funktion die Musik des Codex sowie der Codex selbst als Kunst- und Luxusobjekt in der Identitätskonstruktion der Auftraggeber erfüllt haben könnte. Die Antwort darauf dürfte einerseits in einer Semiotik der jeweiligen Gattungen zu suchen sein, zum anderen in der Performanz eines kulturellen Habitus, den sich die Auftraggeber zu Eigen zu machen suchten.

Karl Kügle ist seit 2004 Professor für ältere Musikgeschichte und zur Zeit Vorstand des Departments Medien- und Kulturwissenschaften an der Universität Utrecht (Niederlande). Er studierte in München (LMU, HfM) und New York (New York University, PhD 1993) und dozierte u.a. in den USA, Belgien und Hongkong sowie Oxford und Cambridge. Seine Forschungsinteressen liegen schwerpunktmäßig in der europäischen Musikgeschichte zwischen 1300 und 1450 und der Epistemologie der Musik(forschung) seit dem 18. Jahrhundert bis heute.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen