Department Kunstwissenschaften
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VORTRAG: Reinheit der Kunst in Zeiten der Transkulturalität. Modernistische Kunsttheorie und die Kultur der Migration

Vortrag Prof. Christian Kravagna im Rahmen des Forschungsprojekts "Kunst, Exil, Migration" am CAS

22.05.2012 um 19:00 Uhr

  • Zeit: Dienstag, 22. Mai 2012, 19 Uhr s.t.
  • Ort: CAS LMU, Seestraße 13

Die modernistische Kunsttheorie, prominent vertreten u. a. durch Clement Greenberg und Michael Fried, errichtet zwischen den 1940er und 1960er Jahren ein diskursives Gebäude, in dem die Fortschrittslogik der Moderne endgültig einzementiert scheint. Diese Theorie zelebriert die Reinheit der Künste, streicht die legitime Abgrenzung von anderen hervor, fordert den Ausschluss alles Uneigentlichen und verdammt jegliche Vermischung als Verfälschung und Niedergang. Angesichts ihrer hegemonialen Stellung im westlichen Kunstdiskurs in der entscheidenden Phase der Dekolonisation erscheint die modernistische Kunsttheorie mit ihrer radikalen Rhetorik der Grenze wie eine Festung gegen das Eindringen des Anderen. Damit steht sie in einem bemerkenswerten Kontrastverhältnis zu dem gleichzeitigen Aufkommen von Theorien der Transkulturalität (die als Kulturtheorien der Migration zu verstehen sind) im Kontext der Dekolonisationsbewegungen. Wie lässt sich dieses Verhältnis von modernistischer Grenz-Ästhetik und auf Migrationsphänomenen basierendem Transkulturalitätsdenken verstehen? Können wir hier nur den Widerspruch sehen und divergente Interessenslagen? Oder lassen sich auch Übergänge oder Übersetzungsprozesse zwischen beiden feststellen?

Anmeldung per E-Mail an info@cas.lmu.de.