Department Kunstwissenschaften
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VORTRAG: Die Ökologie komplexer Netzwerke in den Kunst- und Geisteswissenschaften

Vortrag von Maximilian Schich, ETH Zürich, im Rahmen der Vortragsreihe "Digitale Kunstgeschichte" des Instituts für Kunstgeschichte der LMU

30.10.2012 um 19:00 Uhr

 

  • Zeit: Dienstag, 30. Oktober 2012, 19 Uhr
  • Ort: Institut für Kunstgeschichte, Zentnerstr. 31, Raum 007


ABSTRACT

Seit Jahrhunderten tragen die Kunst- und Geisteswissenschaften große Mengen strukturierter Daten zusammen, in Fom von Indizes, Inventaren, Katalogen und zuletzt Datenbanken. Zusätzlich werden mehr und mehr strukturierte Daten publiziert, etwa in der so genannten Linked Open Data Cloud oder Freebase.com. Weitere, mehr unstrukturierte Quellen von Relevanz sind beispielsweise Google Books oder JSTOR. Breite Benutzermassen sammeln desweiteren Daten in Services wie Flickr, Twitter oder Facebook.

Zur selben Zeit entwickeln die multidisziplinären Felder der allgemeinen Komplexitätswissenschaft sowie der Netzwerkforschung im Speziellen immer mehr Methoden und Werkzeuge, die es uns erlauben entsprechende Daten jenseits der traditionellen Grenzen von Karteien, gedruckten Büchern oder herkömmlichen Benutzeroberflächen zu untersuchen. Folglich bietet sich eine historisch außerordentliche Gelegenheit für tiefgreifenden Fortschritt in den Kernzielen der Kunst- und Geisteswissenschaften; die Aufdeckung sowie das Verständnis der Morphologie, Ökologie, und Evolution kultureller Artefakte und Phänomene, wie sie das komplexe System der Kultur auf mittlerer wie globaler Ebene charakterisieren.

 Die Gelegenheit beim Schopf ergreifend, analysiert, visualisiert und erläutert der vorliegende Vortrag entsprechend strukturierte Datensammlungen, von einfachen Bibliographien bis zu komplizierten Forschungsdatenbanken, wobei sich eine ganze Ökologie von Netzwerken komplexer Netzwerke zwischen Objekten, Personen, Örtlichkeiten, Zeiträumen und Ereignissen offenbart. Der vorgestellte quantitativ-hermeneutische Ansatz komplementiert die traditionelle Kunst- und Geisteswissenschaft und schlägt eine Brücke zur modellierenden wie simulierenden Wissenschaft der Komplexität.