Department Kunstwissenschaften
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MUSIKALISCHER VORTRAGSABEND: „Salome muss eine richtige französische Oper werden!“ Richard Strauss und Romain Rolland im kompositorischen Dialog

Vortrag mit Lesung aus der Korrespondenz und Musikbeispielen mit Dr. Salome Reiser und Prof. Dr. Hartmut Schick im Rahmen der Reihe "Im Dialog mit Richard Strauss" des Instituts für Musikwissenschaft LMU und der Bayersichen Akademie der Wissenschaften München

21.05.2012 um 19:00 Uhr




  • Zeit:
    Montag, 21. Mai 2012, 19 Uhr
  • Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften München,
            Alfons-Goppel-Str. 11, Plenarsaal



Bereits während der Arbeit an der „Salome“ stand für Richard Strauss fest, dass er seine Oper nicht nur in Deutschland, sondern auch in Paris aufführen lassen wollte. Als von Wagner geprägter Musiker schien es ihm jedoch undenkbar, einfach den original französischen Text von Oscar Wildes Drama zu unterlegen und in Kauf zu nehmen, dass dieser nicht mit den Akzentuierungen seiner Musik übereinstimmte. So komponierte er alle Gesangspartien kurzerhand neu und holte sich für die ihm kompliziert erscheinende Frage der französischen Wortbetonung Unterstützung durch den Pariser Romancier Romain Rolland. Dieser überprüfte nahezu den gesamten Librettotext und korrigierte die Wortstellungen sowohl im Satz als auch innerhalb der musikalischen Phrase. Auf diese Weise entstand einerseits ein Textbuch von unvergleichlichem Rang und andererseits eine kaum je gespielte zweite musikalische Version der Oper.

Zum Thema der Vortragsabende "Im Dialog mit Richard Strauss"

Im Februar 2011 gelang es der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, ein neues musikeditorisches Großprojekt auf den Weg zu bringen: die erste Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss. Das auf 25 Jahre angelegte Vorhaben wird unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Schick von der neu gegründeten Forschungsstelle Richard-Strauss- Gesamtausgabe an der LMU München erarbeitet, in Kooperation mit dem Richard- Strauss-Institut Garmisch-Partenkirchen. Ziel ist die erstmalige historisch-kritische Edition sämtlicher Bühnen- und Orchesterwerke, Lieder und Kammermusikwerke des Komponisten. Neben gut 50 großen Partiturbänden samt kritischem Apparat, deren Ergebnisse unmittelbar in die Musikpraxis einfl ießen sollen, werden auch Textbände erscheinen und die Werkentstehung, Auff ührungs- und Rezeptionsgeschichte durch Quellenzeugnisse veranschaulichen. Fraglos wird die hier erstmals in großem Stil betriebene Quellenforschung die Richard Strauss-Forschung weltweit befruchten und auf eine ganz neue Basis stellen.

Für die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist das Projekt Anlass, im Frühsommer 2012 gemeinsam mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste drei Abende zu Richard Strauss durchzuführen, die in je verschiedener Weise Wort und Musik kombinieren. Immerhin prägte der 1864 in München geborene und 1949 in Garmisch gestorbene Komponist, der zu den Begründern der musikalischen Moderne gehörte, die Musik des 20. Jahrhunderts wie wenige andere. Bekannte Phänomene wie Strauss’ faszinierende Korrespondenz mit seinem Hauptlibrettisten Hofmannsthal werden ebenso thematisiert wie die kaum bekannte Umarbeitung der „Salome“ zu einer französischen Oper, bei der Romain Rolland mitwirkte, und der satirische Liederzyklus „Krämerspiegel“, in dem sich Strauss auch komponierend als Vorkämpfer für ein besseres Urheberrecht zeigt und den Musikverlegern den Kampf ansagt.

Hinweis: Die Zahl der Sitzplätze für die drei musikalischen Abende ist begrenzt. Bitte kommen Sie bei Interesse rechtzeitig. Stehplätze sind nicht vorgesehen, eine Platzreservierung ist nicht möglich. Der Eintritt ist frei.

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