Department Kunstwissenschaften
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Studiobühne goes JULA-Festival

(Gast)spiele im Rahmen des diesjährigen VII. Jugend -, Theater- und Musikfestivals JULA.

10.11.2010 – 14.11.2010

Im Rahmen des diesjährigen VII. Jugend-, Theater- und Musikfestivals JULA, dass im Zeitraum vom 10.11 - 14.11 seine Tore in München geöffnet hat, lädt die Studiobühne der Theaterwissenschaft München zu zwei Gastspielen ein. Mit den Produktionen "Die Befristeten" und "Ursonate" ist ebenfalls die Studiobühne am JULA-Festival vertreten. Die Termine finden Sie hier:

 

Mi 10.November 2010, 20 Uhr

"Die Befristeten", nach einem Roman von Elias Canetti (auf Deutsch)

Ort: Feierwerk/Kranhalle München, Hansastrasse 39 - 41, 81373 München

Leitung: Katrin Kazubko

Wie verändern sich das Leben und die Gesellschaft, wenn jeder Mensch den genauen Zeitpunkt seines Todes kennt? Welche Ziele und Wünsche bestimmen das Leben der „Befristeten“? Was geschieht mit dem Individuum in einer Welt, in der alle Menschen Kapseln um den Hals tragen und in der Ansehen und Stand einer Person durch das vorgegebene hohe, mittlere oder niedere Alter definiert sind? Die Menschen werden nicht Paula oder Peter genannt, sondern heißen Acht, Dreiundzwanzig oder Sechzig. Canetti entwirft eine utopische Gesellschaft, deren strenge Gesetze und Richtlinien zum vermeintlichen Wohl des Menschen eingerichtet wurden. Nur einer rebelliert öffentlich gegen dieses starre System, in dem der Tod als kalkulierbarer Faktor das Miteinander der Menschen bestimmt...

Es wirken mit: Lars Altemann, Andreas Dirski, Ronja Grabow, Lisa Haas, Lambert Hartmann, Teresa Heiß, Philip Klose, Annika Köhler, Sophie Lakow, Patrick Ledderose, Yvette Michelfelder, Roman Pauli, Julia Rauter, Florian Schäfer, Renee Schöfer,  Judith Städele, Verena Wagner, Carina Werthmüller, Christoph Wilke, Sarah Wolzen

Dauer: 60 Minuten, anschließend Publikumsgespräch

 

Sa. 13. November 2010, 19.30 Uhr, mit anschließender Podiumsdiskussion

"Ich bin ein Maschinengewehrschütze"
 
Kirill Pletnev im Ein-Mann-Stück nach Drama von Jurij Klavdiev (auf Russisch)


Ort:
Studiobühne der TWM, Ludwigstraße 25, EG 012

Organisation: Katrin Kazubko

„Ich bin ein Maschienengewehrschütze“ ist ein innerlicher Dialog eines jungen Mannes mit seinem Großvater. Es dreht sich um einen Moment im Leben, in dem man entweder alle um sich herum gern erschießen oder sich selbst eine Kugel in den Kopf jagen würde.

In dem Stück spricht der junger Mann die Banditensprache, aber durch den Straßenjargon und gnadenlose Auseinandersetzungen sind auch ganz andere sprachliche und zeitliche Schichten raus zu hören. In das Bewusstsein des kriminellen Enkels ist das Bewusstsein seines Großvaters, Veteranen des zwiten Weltkriegs, eingedrungen. So treffen zwei Epochen und zwei Kriege aufeinander : patriotische befreiende und heutige – blutige Schlacht ohne Ziele und Regel.

Das kurze Stück reizt das Herz und belebt ein heutzutage vergessenes und nicht modisches Gefühl – Patriotismus.

Hauptdarsteller – Kirill Pletnev, bekannt aus vielen Filmen ("Kanikuly strogogo rezhima", "Pop", "Admiral", "Ishu tebja" etc.) und Serien ("Soldaty 3", Diversanty" etc.), Preisträger für die beste männliche Rolle beim Festival „Neue Drama“2005 im Stück „Phantomschmerzen“ und bei der Theaterauszeichnung „Tschajka 2007“ in Kategorie „Durchbruch“ (vom Anfänger zum Star).

Das Stück „Ich bin ein Maschienengewehrschütze“ war bereits auf mehreren internationalen Theaterfestivals z.B. in Polen, Ungarn und in der Slowakei präsent.

Dauer: 60 Minuten


So 14. November 2010, 16 Uhr

"Hausigel"
Ein Puppenstück von Svetlana Zalesskaya-Ben nach der Erzähling von Vladimir Shinkarev
(auf Russisch mit deutscher Übersetzung)


Ort:
Studiobühne der TWM, Ludwigstraße 25, EG 012

Organisation: Katrin Kazubko

Svetlana Zalesskaya-Ben – eine junge begabte Schauspielerin, Regisseurin, Solistin einer die ganze Europa faszinierenden Freak-Kabarett-Band „Silberne Hochzeit“ und einfach ein einzigartiger Mensch. Svetlana absolvierte die Weißrussische Kunstakademie und arbeitet zurzeit als Regisseurin am Weißrussischen Staatlichen Puppentheater in Minsk.

„O, Puppen – das ist eine besondere Welt, die Möglichkeit, sein eigenes kleines Land zu schaffen. Der Schauspieler eines dramatischen Theaters kann alleine auf die Bühne gehen. Und wenn dieser Mensch ein Talent hat, holt er eine ganze Welt aus sich selbst heraus. Er braucht keine fremden Requisiten. Mir ist aber so eine „Schneckenkonstruktion“, wenn der Schauspieler mit seinen eigenen Händen etwas schafft, näher. Das Puppentheater ist vom Anfang an magisch und sakral. In alten Zeiten war es auch nicht für Kinder bestimmt – das ist dann schon die Erfindung von späteren Zeiten.“ (Svetlana Ben)

Im Puppenstück „Hausigel“ spielt Svetlana alle Rollen selbst. Ein Mädchen in einem alten Mäntelchen spielt Harmonika, holt aus einem schäbigen Koffer aus Taschentüchern gemachte Puppen und spielt eine rührende, ein bisschen klägliche und unendlich durchdringende Geschichte über den Verrat. In der Geschichte geht es um einen verlassenen Hausigel, den eine Katze unter ihre Obhut genommen hat. Die beiden waren glücklich und wollten zusammen alt werden. Plötzlich hat sich die Katze aber in einen Iltis verliebt und den Igel verjagt. Nach einiger Zeit wollte sie den Igel zurückhaben. Er war damit nicht einverstanden. Er hatte Angst, dass sie jemanden findet, der besser wäre als er. Und „der Igel fing an zu trinken und verreckte unter dem Zaun. Leute, verzeiht der Katze.“

Svetlana Ben berührt mit ihrer menschlichen Individualität, Charme, Schauspieltalent und Mut, so aufrichtig und „hüllenlos“ zu sein.

Dauer: 30 Minuten, anschließend: Workshop zum Thema "Puppen- und Figurentheater" sowie Publikumsgespräch


So 14. November 2010, 19.30 Uhr

"Ursonate" - Eine Spreckoper nach dem Stück von Krut Schwitters


Ort:
Feierwerk/Kranhalle München, Hansastrasse 39 - 41, 81373 München

Leitung: Katrin Kazubko

Kurt Schwitters (1887-1948), Schöpfer von Merz, war ein vielseitiger Künstler, und erschuf mit seinen Collagen eine neue Welt des Ausdrucks. Seine Begabung fokussierte sich jedoch nicht nur in der bildenden Kunst. Als Lyriker, Erzähler, als Dramatiker und Theatertheoretiker äußerte er sich mit Beiträgen in der von ihm gegründeten Zeitschrift Merz (1923-1932).

Die Ursonate (1932) ist eine dadaistische Sprechoper und ist im Zusammenhang mit seinem bildkünstlerischen Werk zu sehen. Mit seinen Wortmalereien fordert er die Phantasie des Lesers, Vortragenden und Zuhörers heraus... ein Klangmaterial, das mit Rhythmus, Lautstärke, Tonhöhen spielt und von jeder Inszenierung mit eigenen Inhalten gefüllt werden muss.

Studierende der Theaterwissenschaft haben dieses sprachliche Klangmaterial in eine konkrete Bühnensituation (Stichwort: ‚Bayrische Brotzeit’) verwandelt. Der ironische Umgang mit der eigenen Heimat und Sprache steht dabei im Mittelpunkt. Mit Tempo, Humor und Sinn für die se Kunstsprache und deren inhaltlichen Ebenen (Streit, Liebe, Freude, Eifersucht, Trauer...) soll dem internationalen Publikum ein außergewöhnliches Werk vorgeführt werden, das die Grenzen der Kunstgattungen sprengt.

Darsteller: Evelyn Balan, Nina Demuschewski, Katrin Kazubko, Berenika Szymanski, Denise Felsecker, Antje Otto, Marion Schneider, Sarah Hakenberg, Daniel Heßler, Katrin Kazubko, Stefan Strasser, Bernd Schneid, Sebastian Linz, Maximilian Specketer

Die Inszenierung wurde im April 2004 bei einem internationalen Studententheaterfestival in Agadir/ Marokko mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Gastspiele nach Kiew/ Ukraine, Moskau/ Russland, Los Angeles/ USA und Edmonton/ Kanada folgten.

Dauer: 40 Minuten, anschließend Publikumsgespräch

 


Weiterführende Informationen: