Preise für zwei Dissertationen aus den Kunstwissenschaften

Im Rahmen des 537. Stiftungsfests der Ludwig-Maximilians-Universität München wurden zwei Dissertationen aus den Kunstwissenschaften mit Förderpreisen ausgezeichnet.

Daniela Stöppel, wiss. Assistentin am Institut für Kunstgeschichte, wurde für ihre Dissertation "Visuelle Zeichensysteme in bildender und angewandter Kunst der Avantgarden" mit dem Förderpreis der Münchener Universitätsgesellschaft ausgezeichnet. Der Preis wurde durch LMU-Vizepräsident Prof. Dr. Reinhard Putz und den Vorsitzenden der Münchener Universitätsgesellschaft überreicht.
Daniela Stöppel hat mit ihrer Dissertation einen wichtigen Beitrag für eine Erweiterung der Kunstgeschichte hin zu einer allgemeinen Bildwissenschaft geleistet. In ihrer Studie zeigt sie visuelle Zeichensysteme, die uns aus dem Alltagsleben bekannt sind und deren Vorgeschichte in deiner avantgardistischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts, deren Hauptziel in einer Universalisierung des visuellen Materials bestand. Die Forderung der Avantgarde nach Überführung der Kunst ins Leben wird in eben diesen Zeichensystemen verwirklicht.

Brigitte Zuber erhielt für ihre Dissertation "Gymnasiale Kunsterziehung in der NS-Zeit. Das Beispiel München" den Hochschulpreis der Landeshauptstadt München, der durch Bürgermeister Hep Monatzeder überreicht wurde.
Brigitte Zuber, freischaffende Grafikerin und Kunstpädagogik untersuchte die Gymnasiale Kunsterziehung in München anhand der Biografien aller damaligen akademischen Zeichenlehrer, ihrer Ausbildung an der Technischen Hochschule, ihrer Praxis an den Gymnasien und ihrer Tätigkeit an den verschiedenen Schaltstellen zwischen Kunst und Macht untersucht.
München als die doppelte Hauptstadt (»der deutschen Kunst« und »der Bewegung«) bietet ein unerschöpfliches Forschungsmaterial zu dem ebenso weitverzweigten wie engmaschigen Netz von Kunstbetriebssystem und politischer Machtzentrale.