Department Kunstwissenschaften
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theatre talks 13: Effekte der Authentizität

Dr. Wolf-Dieter Ernst im Gespräch mit Helgard Haug und Sebastian Brünger von Rimini Protokoll

14.07.2008 um 18:00 Uhr

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Zeit: Montag, 14. Juli, 18 Uhr
Ort: Prinzregententheater, Gartensaal/Prinzregenteplatz 12

"Rimini Protokoll" ist ein Label, unter welchem drei Adepten der Giessener Schule - Stefan Kaegi, Daniel Wetzel und Helgard Haug - seit 2000 sehr erfolgreich Theaterstücke, Hörstücke, Filme und ortsspezifische Aktionen produzieren. Ihre Arbeiten wurden ausgezeichnet mit diversen Preisen (u.a. Mühlheimer Dramatiker Preis 2007, dem Europäischen Theaterpreis 2008) und mit Einladungen zum Berliner Theatertreffen bedacht (Deadline 2004, Wallenstein - eine dokumentarische Inszenierung 2006). Als "Protagonisten und Begründer eines neuen Reality Trends auf den Bühnen" (Theater der Zeit) wurden sie bezeichnet und gerade ihre Arbeit mit Laien als 'Experten ihrer selbst' erregte viel Aufsehen.
Hinter dem Wirbel um Rimini Protokolls Theater verbirgt sich vielleicht ein grundsätzliches Problem: Offensichtlich wird an aktuelles (politisches) Theater wieder das Bedürfnis nach einem erneuten und erneuertem Bezug zum Realen, zur Gesellschaft herangetragen. Ein Schlagwort taucht dabei in der Theaterwissenschaft und Kritik immer wieder auf : "Authentizität!". Das heißt, etwas 'tatsächlich, mit eigener Hand, selbst' vollbringen.
In dem Gespräch mit Helgard Haug und dem Assistenten Sebastian Brünger geht es darum, die Authentizität der Inszenierungen von Rimini Protokoll zu befragen. Authentizität wäre dabei jener Eindruck von Unmittelbarkeit, der sich aus einer sehr sorgfältigen und minutiös geplanten Recherche, Stoffauswahl und Erprobung mit den sogenannten "Experten des Alltags" erzielen lässt.
Wie aber handelt eine Experte eigentlich authentisch? Was treibt die Macher von Rimini Protokoll in ihrer Recherche immer wieder an? Was zeichnet ihre Theaterästhetik aus und welchen Stellenwert hat eigentlich "Reality" und "Authentizität" in ihrer Strategie? Diese Fragen werden in dem kritischen Werkstattgespräch an Bespielen erörtert und mit Anmerkungen aus dem Produktionsprozess vertieft.

Kontakt

Theaterwissenschaft München
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