Immersion - Historische und zeitgenössische Perspektiven auf einen Schlüsselbegriff der Kunst- und Medienwissenschaften
Interdisziplinäre Tagung des Departments Kunstwissenschaften, Ltg. Prof. Dr. Burcu Dogramaci und Prof. Dr. Fabienne Liptay
16.06.2011 – 18.06.2011
Bildergalerie - Eindrücke von der "Immersion"-Tagung Juni 2011
Die Einladung des Betrachters zum Eintauchen ins Bild ist keine Errungenschaft der virtuellen Realität, auch wenn die jüngere Mediendebatte sie dort verstärkt beobachtet hat. Immersion, so zeigt die Geschichte der Künste, ist eine durch bestimmte Gestaltungsmittel erzeugte physische und psychische Einbindung des Zuschauers in das Werk, die weit in die Geschichte der Bilder und ihrer Betrachtung zurückreicht. Diese historischen und zeitgenössischen Perspektiven miteinander zu verbinden, ist ein zentrales Anliegen der interdisziplinären Tagung, die Immersion als einen Schlüsselbegriff in den Kunst- und Medienwissenschaften diskutiert.
Ziel der Tagung ist es, Denkbilder der Immersion in der Geschichte der Künste und Medien, ihrer Theorie und Praxis zu verfolgen und sie auf ihre epistemische Produktivität hin zu befragen. Malerei und Architektur, Fotografie und Film, Video- und Medienkunst sind auffallend reich an selbstbewussten Bildern der Immersion, die häufig aus den Motivkreisen des Wassers, der Körpersäfte, Datenströme und Wetware schöpfen. Darin zeigt sich Immersion nicht allein als tatsächliche Erlebnisqualität, sondern auch als imaginäre Matrix, auf welche Gemälde, Architekturen, Filme, Installationen und Performances ihre eigenen medialen Verfahren und Potentiale projizieren: etwa wenn das Eindringen ins Bild, die Verfl üssigung fester Bildfl ächen, die Explorationen eines künstlichen Bildraums, Verwechslungen von Realität und Simulation oder andere Szenarien der Immersion visuell dargestellt oder erzählt werden.
Im Zentrum dieser selbstrefl exiven Szenarien kann – wie in Jean Cocteaus Film »Le Sang d’un Poète« – die Imagination eines fluiden Bildraums stehen, der Erlebnisse des Eintauchens, der Verschmelzung oder der Versenkung ins Bild überhaupt erst ermöglicht.
- Tagungsprogramm (pdf, 955 KB)
- Abstracts und Kurzbiographien der ReferentInnen, Stand 15. Juni 2011 (pdf, 126,39KB)
Eröffnungsveranstaltung
"Welt am Draht": Von Eintauchen des Films in den Computer
16. Juni, 17.30 Uhr
Eintritt ist frei
Besonders möchten wir Sie auf die Eröffnungsveranstaltung der Tagung aufmerksam machen. Dies wir im ARRI Kino stattfinden. Nach einer Einführung von Frau Dr. Beate Kellner, Vizedirektorin der LMU, wird eine Filmvorführung der restaurierten Fassung von Rainer Werner Fassbinder Film "Welt am Draht" (1973) stattfinden. Danach werden in Rahmen eines Werkstattgespräches Michael Ballhaus (Kamera), Juliane Lorenz (Regisseurin) und Markus Kirsch (Head of TV Postproduktion) über die Dreharbeiten und die Filmrestaurierung sprechen.
Veranstaltungsorte
- ARRI Kino
Türkenstraße 91, 80799 München,
U-Bahn-Haltestelle Universität - Internationles Begegnungszentrum München (IBZ)
Amalienstraße 38
80799 München,
U-Bahn-Haltestelle Universität - Sammlung Goetz
Oberföhringer Straße 103
81925 München
Bus-Haltestelle Bürgerpark Oberföhring
Die Tagung ist öffentlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt für die Eröffnungsveranstaltung im ARRI Kino ist frei.
Veranstalter
Prof. Dr. Burcu Dogramaci, Prof. Dr. Fabienne Liptay
Institut für Kunstgeschichte der LMU München
Kontakt
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Kunstgeschichte
Zentnerstr. 31
80798 München
Tel.: 089-21802465
Fax: 089-21805316
E-Mail: sekretariat-kunstgeschichte@lrz.uni-muenchen.de
Gefördert von der VolkswagenStiftung, der Münchener Universitätsgesellschaft, dem Freundeskreis des Institutes für Kunstgeschichte der Universität München e. V. und ProArt
In Kooperation mit dem IBZ München e. V., der Sammlung Goetz, ARRI Film & TV, der Rainer Werner Fassbinder Foundation und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München