Department Kunstwissenschaften
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Novità - das 'Neue' in der Kunst um 1600. Theorien, Mythen, Praktiken

Tagung des SFB 573, Ltg. Prof. Dr. Ulrich Pfisterer und Dr. Gabriele Wimböck, Kunstgeschichte München

28.02.2008 – 01.03.2008

Die Tagung geht von der These aus, dass in den Jahrzehnten um 1600 die Vorstellung von ‚radikalem Traditionsbruch’ und ‚voraussetzungslosem Neuanfang’ in den Bildkünsten erstmals weithin denkbar wird und eine entscheidende Rolle auf Gestaltung, Wahrnehmung und Einschätzung der Künste zu spielen beginnt. Neben dem bislang ausschließlich vertretenen Modell der Imitatio (zumeist der Antike) entsteht so eine grundsätzlich anders konzipierte Alternative, die Kategorie des ‚Neuen’ zu fassen.

Zwischen diesen beiden Extremen wird im zeitgenössischen Kunstdiskurs zudem eine Vielzahl von ‚Zwischenlösungen’ erprobt, wie Neues konzeptualisiert und produziert werden kann.Gefragt wird also nach der Bedeutung von Vorstellungen, Theorien und pragmatischen Umsetzungen, die das ‚Neue’ in den Bildkünsten betreffen, und zwar sowohl auf der Ebene der Produktion und Rezeption von Werken wie auf derjenigen des Selbstverständnisses und der Fremdeinschätzung von Künstlern und ihrer Kunst. Wobei man davon ausgehen muss, dass sich die Auseinandersetzungen und Positionsbestimmungen im dauernden Wechselspiel zwischen Theorie und Praxis vollzogen. Zudem lassen sich diese Diskussionen nicht mehr regional begrenzen: Vorstellungen zum ‚Neuen’ in Kunst und Kunsttheorie formieren sich Länder übergreifend im Austausch von Italien, den Niederlanden, Prag, den Kunst-Importen aus außereuropäischen Ländern usw.
Die Tagung – mit ihrer bewussten Engführung auf den Kunstdiskurs - versteht sich so auch als Beitrag zu einer umfassenden Bestimmung und Präzisierung des ‚epistemischen Wandels’ um 1600.

Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung

Tagungsprogramm