Kulturelle Inszenierung von Fremdheit
Theaterwissenschaft München
Exotik wurde in den europäischen Großstädten des 19. Jahrhunderts Bestandteil einer populären Kultur, die der Unterhaltung und dem Vergnügen eines Massenpublikums diente. Spezielle Darstellungs- und Wahrnehmungsmuster prägten die Inszenierung des Fremden. Von 2000 bis 2006 erforschte eine interdisziplinäre Forschergruppe an der Ludwig-Maximilans-Universität München Orte, Medien und Praktiken der Inszenierung von Fremdheit im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Theaterwissenschaftler, Historiker, Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker und Volkskundler arbeitet in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsprojekt zusammen. Gemeinsamer Bezugspunkt war der Begriff der Inszenierung, der mehr meint als nur theatrale Präsentation auf der Bühne.
Inszenierung wird als eine spezielle, wirkungsorientierte Repräsentationsform von kulturellen Prozessen und Einstellungen verstanden. In diesem Sinn sind auch Museen, Weltausstellungen, Theater, Tanz und Kunst Gegenstände der Untersuchungen der Forschergruppe. Das gemeinsame Arbeitsfeld war Grundlage der Kooperation von Wissenschaftlern unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen. Durch die fächerübergreifende Zusammenarbeit wurde das facettenreiche Thema der Inszenierung von Fremdheit anschlußfähig für eine interdisziplinäre Kulturgeschichte gemacht.
Teilprojekte der Theaterwissenschaft München
- Juden, Türken, Heiden" - Fremdheit auf der deutschen Schauspielbühne des 19. Jahrhunderts
Publikationen
- Jüdische Figuren auf der Opernbühne
Publikationen