Department Kunstwissenschaften
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BMBF-Projekt ArtEater im Livetest (AiLT)

Prof. Dr. Anja Mohr war bei der Antragstellung des Projektes ArtEater im Livetest (AiLt): alters- und zielgruppenübergreifende Validierung eines kreativen Softwaremoduls und seine Weiterentwicklung in bedarfsgerechte Anwendungsformate erfolgreich.

Mit der steigenden Verbreitung von Smartphones und Tablets und der beinahe grenzenlosen Verfügbarkeit des Internets ist das Interesse an bildhaften Inhalten und deren Veröffentlichung deutlich gestiegen. Nicht nur Kinder und Jugendliche müssen lernen, die subversive Kraft dieser weltweit abrufbaren Bilder und Bildklischees einzuschätzen. Vielmehr benötigen alle Nutzer*innen von digitalen Medien Bild- und Medienkompetenzen, um sich in Theorie und Praxis mit der Gestaltung, Kommunikation und Präsentation von visuell-ästhetischem Material individuell und reflexiv auseinanderzusetzen. Das Angebot von Anwendersoftware macht allerdings deutlich, dass bei der Entwicklung von Computerprogrammen die Interessen und Bedarfe eines weiten Teils der Bevölkerung überhaupt nicht beachtet werden und oftmals noch große Barrieren zwischen Entwickler*innen und Anwender*innen bestehen, was häufig mit dem Begriff „Symmetry of Ignorance“ ausgedrückt wird.

Das Validierungsprojekt ArtEater im Livetest (AiLT) möchte der damit verbundenen Gefahr einer digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegentreten und bisher noch kaum beachtete Zielgruppen in die Softwareentwicklung partizipativ einbinden. Neben Grundschulkindern sind dies ältere Menschen und Menschen mit kognitiven Einschränkungen. Die Mal- und Bildbearbeitungssoftware ArtEater wurde zuvor in kooperativer Zusammenarbeit der Fächer Kunstpädagogik und Informatik und in Partizipation mit Grundschulkindern innerhalb des DFG-Projektes mit dem Titel „Kunstpädagogik und Computervisualistik im Forschungsverbund. Die Entwicklung und Evaluation von Software aus kindlicher Perspektive“ an der LMU entwickelt und liegt als so genanntes Labormuster vor.

Innerhalb des Projektes soll das Programm ArtEater nun auf breiter Ebene während des bildnerisch-ästhetischen Gestaltens durch die drei adressierten Gruppen validiert werden. Ziel ist es, auf der Basis der vorliegenden Software passgenaue Anwendungsformate für die verschiedenen Gruppen zu entwickeln und nutzbar zu machen. Spätere Anwendungspotenziale werden vor allem im schulischen Bereich, in der Altenarbeit und, bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen, in Werkstätten und Kunstateliers gesehen.

Angesiedelt ist das Projekt im BMBF-Programm „VIP+ Technologische und gesellschaftliche Innovationspotenziale erschließen“. Nach der Validierung wird eine Lizenzierung oder mögliche Ausgründung angestrebt (Projektlaufzeit Juli 2023 bis Juni 2026, Förderhöhe 928.000 Euro Förderkennzeichen 03VP11070).

Förderung

Bundesministerium Bildung und Forschung

Validierungsförderung VIP+ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung