Department Kunstwissenschaften
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Subversiver Frühling? Das unabhängige arabische Filmschaffen und seine Revolution(en)

Ein DFG gefördertes Forschungsvorhaben am kunsthistorischen Institut der LMU

02.12.2015

Das Forschungsvorhaben wird sich mit der Vorgeschichte ebenso wie den jüngsten Entwicklungen des nicht-fiktionalen arabischen Filmschaffens, bzw. des Experimental- und Dokumentarfilms vor und nach der digitalen Wende, befassen ebenso wie mit den möglichen Wechselwirkungen zwischen alternativem, innovativem Kunstschaffen und dem momentanen gesellschaftspolitischen Wandel in der arabischen Welt. Etwas allgemeiner formuliert, geht es um die Frage nach den Möglichkeiten und Herausforderungen politischer Dissidenz in der Region und deren Verhältnis zum Begriff künstlerischer Subversion. Dabei müssen umfassendere Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und audio-visueller Kunst, sowie – etwas konkreter – künstlerische Formen, in denen sich revolutionäre und umstürzlerische Ideen in audiovisuellen Praktiken und deren Rezeption niederschlagen, ermittelt werden. Dies wird nicht ohne eine Berücksichtigung internationaler politischer und ökonomischer Hegemonien und deren Auswirkung auf mikrokosmischer Ebene, (zu der die europäische Förderungspolitik, u.a. das Euromed-Audiovisuell Programm maßgeblich zählt) möglich sein. Demzufolge wird vor dem Hintergrund der allzu oft hemmenden strukturellen Rahmenbedingungen, wie Ausbildung, Finanzierung, Vertrieb sowie direkter und indirekter Zensur auch das Spannungsverhältnis zwischen nationalem und transnationalem Kulturbetrieb und dessen Institutionen (Filmförderungen, Festivals, Neue Medien) zu einem weiteren Gegenstand der Untersuchung werden.

viola shafikViola Shafik, Dr. phil., ist freischaffende Filmemacherin und Filmwissenschaftlerin. Sie veröffentlichte u.a. zwei Monographien: Arab Cinema. History and Cultural Identity, AUC-Press, Cairo, 1998 und Popular Egyptian Cinema. Gender, Class and Nation, AUC-Press, 2007. Sie unterrichtete Film an der American University in Cairo, der Universität Zürich und der Humboldt-Universität. Sie arbeitet(e) jahrelang als künstlerische Beraterin für al-Rawi Screenwriters Lab, La Biennale di Venezia, Dubai Film Connection und Doha Film Institute. Seit 2007 ist sie im Auswahlkomitee des World Cinema Funds der Berlinale. 2011-2013 war sie Studienleiterin des Documentary Campus MENA Programms zum Training arabischer DokumentarfilmemacherInnen. Sie selbst drehte mehrere Dokumentarfilme, darunter Die Reise der Königin Teje (2003, arte), Ali im Paradies/My Name is not Ali (2011, Vertrieb MEC-Film, Goethe-Institut) und Arij - Scent of Revolution (Weltpremiere auf der Berlinale 2014).