Department Kunstwissenschaften
print

Links und Funktionen
Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

DOKTORANDENTAGUNG: Stadt - Image - Identität: Konstruktion und Wandel im 19. und 20. Jahrhundert

Doktorandentagung im Rahmen der LMU-Promotionsprogramme ProMoHist und ProArt der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften.

09.11.2012 – 10.11.2012

  • Zeit: Freitag, 9. und Samstag, 10. November 2012
  • Ort: Mohrvilla, Situlistraße 72-75, 80939 München

Tagungsbericht der ProMoHist- und ProArt-Konferenz "Stadt - Image - Identität: Konstruktion und Wandel von Städtebildern im 19. und 20. Jahrhundert" auf H-Soz-u-Kult einzusehen.

Seit jeher, insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, waren Städte Schauplatz und Resultat ebenso komplexen wie umkämpften gesellschaftlichen Wandels. Zugleich waren sie Projektionsfläche der verschiedensten Vorstellungen, Visionen und Utopien. Eine spezifische Stadt oder die Stadt als solche fungierten dabei als Manifestationen gegenwärtiger und zukünftiger Entwicklungstrends in gesellschaftlicher, kultureller und ökonomischer Hinsicht. Gleichzeitig begannen städtische Verwaltungen und Interessenverbände, die Wahrnehmung der eigenen Stadt gezielt zu beeinflussen und ein Image zu profilieren. Diese Imagekonstruktion richtete sich dabei sowohl nach innen auf die Stiftung einer von der Stadtgesellschaft getragenen Identität als auch nach außen auf die Abgrenzung von anderen Städten.

Bilder und Vorstellungen einer Stadt oder des Städtischen an sich bilden keine spezifische Neuheit des 19. und 20. Jahrhunderts. Gleichwohl entfaltete sich zu dieser Zeit unter dem Eindruck von Urbanisierung, steigender nationaler und internationaler Verflechtung und zunehmender Medialisierung eine neuartige Dynamik in der Konstruktion und Verbreitung städtischer Images und Identitäten. Die entstehenden Stadtbilder sind hinsichtlich ihrer Funktion, ihrer inhaltlichen Ausrichtung, den Formen ihrer Verbreitung, ihrer Produzenten und Rezipienten höchst heterogen: Sie können Identität stiftend oder ausgrenzend wirken, sich lokal, national oder international positionieren, sie können bürgerschaftlich oder obrigkeitsstaatlich organisiert, kommerziell oder ideologisch motiviert, technokratisch oder künstlerisch artikuliert sein.

Die Kulturwissenschaften haben sich dem Thema Image, Repräsentation und Konstruktion der Stadt gerade in jüngerer Zeit verstärkt zugewandt. Verschiedene Ansätze und Begriffe – etwa „Imaginaire“, „Text/Textur“, „Habitus“ oder „mental maps“ – sind eingeführt und zum Teil kontrovers diskutiert worden, um diese Dimension städtischer Realität zu erfassen. Die Tagung „Stadt - Image - Identität: Konstruktion und Wandel im 19. und 20. Jahrhundert“ setzt sich zum Ziel, das Thema in einem geographisch wie thematisch offenen, interdisziplinären Rahmen zu diskutieren. Zentraler Anspruch ist es dabei, Bilder und Vorstellungen, Konstruktionen und Repräsentationen der Stadt nicht als wirklichkeitsferne Fiktionen abzuhandeln. Vielmehr gilt es, den ihnen inhärenten Realitäts- und Praxisbezug kenntlich zu machen. Willkommen sind Vorträge zu allen Aspekten des Grundthemas „Stadt-Image“, sowohl aus übergreifender, komparativer und historischer wie aus fallbezogener Perspektive. Speziell sollen folgende Themen erörtert werden:

  • Städtische Imagepolitik und Imagewandel
  • Konzepte städtischer Öffentlichkeit und bürgerschaftlichen Engagements
  • Kultur als Standortfaktor der modernen Stadt
  • Urbane Subkulturen und ihre Aneignung des städtischen Raums
  • Städte unter dem Einfluss von Diktaturen
  • Stadtkonzepte als Voraussetzung für Stadtplanung und Städtebau
  • Soziale Praktiken und Rituale im urbanen Kontext
  • Die Stadt als Subjekt künstlerischer Gestaltung in Literatur, Bildender Kunst, Film etc.
  • Städtische Identitätsstiftung durch Geschichtspolitik und Erinnerungskultur
  • Umwelt und Stadt
  • Die Stadt in Krisenzeiten/im Systemwandel


Organisatoren:
Alice Klose, Isabel Leicht, Theresa Leonhardt, Kathrin Linnemann, Carol Marmor (LMU-Promotionsprogramme ProMoHist und ProArt)

Call for Papers:
Vorschläge für Papers von 30 min Länge sollten die Organisatoren bis spätestens zum 30. Juli 2012 erreichen und einen Titel, ein Abstract von 500 Wörtern und einen Kurzlebenslauf umfassen. Zusagen werden bis zum 30. August 2012 per Email versandt. Eingeladenen Referenten können die Kosten für Anfahrt und Unterkunft voraussichtlich erstattet werden.

Rückfragen und Vorschläge für Papers bitte in digitaler Form an: Isabel Leicht, Kathrin Linnemann und Carol Marmor (ProMoHist/Historisches Seminar der LMU/Geschwister-Scholl-Platz 1/80539 München) über die Email:
stadt_image@lrz.uni-muenchen.de